325. Geburtstag: Ein neues Zuhause für Baumeister Johann Michael Fischer
Noch vor der Eröffnung der neuen Museumsräume fand der offizielle Festakt zu Fischers 325. Geburtstag statt – gleichsam der Auftakt zu den Feierlichkeiten im Jubiläumsjahr „475 Jahre Stadt Burglengenfeld“. 2. Bürgermeister Bernhard Krebs spannte dabei den Bogen von der Bedeutung des Baumeisters bis zur Modernisierung des Museums: „Wie viel ein Genie der Vergangenheit mit der Gegenwart in Stadt und Land zu tun haben kann, wollen wir (…) unter Beweis stellen.“
Das Museum: „Ein Hort des dinglichen und des geistigen Wissens“
Der am 18. Februar 1692 in einem Haus am Marktplatz geborene Johann Michael Fischer hat mehr als 50 Kirchen und Klöster und viele Profanbauten in ganz Bayern geschaffen, oft unter schwierigsten Bedingungen. Daher, so Krebs, sei es angebracht, an seine „herausragenden Leistungen, die unvergleichliche Klugheit und Kreativität zu erinnern“. Gleichzeitig sei es „vielen klugen Köpfen und fleißigen Händen“ zu verdanken, dass das Museum sich nun zeitgemäß als „ein Hort des dinglichen und des geistigen Wissens“ präsentieren könne.
Bezirksheimatpfleger Dr. Appl: "Ein wunderbares Aushängeschild für die ganze Region"
„Die Kulturstadt Burglengenfeld hat mit diesem Museum ein wunderbares Aushängeschild für die Stadt, für die ganze Region und darüber hinaus“, sagte Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl. Dass Johann Michael Fischer zu Recht einen herausragenden Platz in den Ausstellungsräumen gefunden hat, machte Dipl.-Ing. (Univ) Franz Peter aus München deutlich. Der Architekt arbeitete in seinem Festvortrag Fischers besonderes Gespür für subtile Raumgestaltung und stilvolles Proportionieren von Säulen, Fassaden und ganzen Raumfolgen heraus. Nicht ohne Grund lauten die Überschriften der neuen Fischer-Dauerausstellung im Museum „Johann Michael Fischer – der erfolgreichste Architekt seiner Generation in Süddeutschland“ und „Fischer – der Architekt der Oktogone“.
„Für Burglengenfeld unschätzbar wichtig“, so Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl, seien diese nach Franz Peters Konzeption gestalteten Ausstellungsräume. Darin zu sehen sind eine Zusammenfassung der wichtigsten Kirchen- und Profanbauten des genialen Baumeisters sowie seine Biografie und Werkliste mit einigen spektakulären Modellen. All dies zeige deutlich, „dass Fischer tatsächlich der Meister der barocken Zentralbaukunst in Süddeutschland war“.
Moderne Medientechnik
Freilich bezog sich die Modernisierung des Museums nicht allein auf die Fischer-Räume: Themen der Stadt- und Regionalgeschichte sind teilweise erhalten geblieben, allerdings mit ganz neuen Exponaten und vor allem mit neuer, moderner Medientechnik aufgewertet worden.
Wer sich über die Burglengenfelder Geschichte informieren will, kann dies nun anhand zahlreicher originaler Gemälde und Ansichtskarten aus verschiedenen Burglengenfelder Sammlungen tun, die den Wandel der Stadtansichten von 1890 bis in die 1980er Jahre zeigen. Besonderes Highlight: Der „Touch-Table“, auf dem man virtuell den Katasterplan der Stadt von 1832, überblendet mit einem Drohnenbild der Gegenwart, aufrufen kann.
Märchen aus der Oberpfalz
Damit nicht genug: In einer „Hörtrommel“ können Besucher oberpfälzische Märchen von Franz Xaver Schönwerth, erzählt von Erika Eichenseer aus Regensburg, anhören. Im ältesten Raum des Gebäudes werden Geschichte und Bedeutung des Hauses selbst und der Museumssammlung seit den 1970er Jahren präsentiert. Eine funktionale neue LED-Beleuchtung, ein neues Farbkonzept und eine moderne Text-Bild-Grafik ergänzen das neue, zeitgemäße Erscheinungsbild.