Führung „Barocke Vor-Bilder für die Volkskunst“

Ende Februar fand im Oberpfälzer Volkskundemuseum mit der Führung „Barocke Vor-Bilder für die Volkskunst“ die letzte Veranstaltung aus dem Begleitprogramm zur Fotoausstellung „Johann Michael Fischer – Vier Kirchen in historischen Fotografien“ statt.
Barock und Rokoko, als Gesamtkunstwerke in Kirchen, Klöstern und Schlössern, flossen selbstverständlich auch in alle Lebensbereiche der sogenannten Volkskunst ein. Ehemalige Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl, zeigte anhand einiger Exponate, wie zum Beispiel in der Fassung von Schränken geschwungene „barocke“ Formen aufgemalt wurden und so Schnitzwerk oder Marmorierung andeuteten. Das bürgerliche Zimmer oder die „schöne Stube“, das „gute Geschirr“, spiegeln Wohlstand und das „mehr-haben-als-man-braucht“ wider. Aber auch die Erfahrungen mit der Pest, etwa 1713, der immer nahe Tod, fanden ihre Ausdrucksmöglichkeiten in der Formensprache des Barock.
Früher als „gesunkenes Kulturgut“ deklassiert, kann die Betrachtung der Volkskunst heute ein lebendiges Schöpfen aus vielen Anregungen sehen, möglicherweise sogar einen Austausch und gegenseitiges Befruchten.