Sehenswürdigkeiten

Die "Burg am langen Feld"

Die Geschichte der namensgebenden Burg beginnt im 10. Jahrhundert. In ihrer heutigen Gestalt entstand die Burg in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Das Ungarnrefugium, dem Ende des 11. Jahrhunderts der Bergfried hinzugefügt wurde, ließ der Wittelsbacher Pfalzgraf Otto in den Jahren 1123-1146 zu einer umfangreichen Burg- und Schloßanlage ausbauen. Das gesamte Gelände von 2,38 ha wird von der Ringmauer (800 Meter Länge, Höhe der Außenmauer 7 Meter) umschlossen, an die sich der Bergfried und ein weiterer - später als Pulverturm bezeichneter - Beobachtungs- und Wehrturm anschließt. Von der inneren Burg ist im wesentlichen nur der “große runde Turm” erhalten. Führungen durch die Burg veranstaltet der “Kastelan” Franz Vohburger.

Altstadt und Marktplatz

Bürgerliches Standesbewußtsein und kommunale Selbstverwaltung ermöglichten den Aufstieg Burglengenfelds zur "Hauptstadt des Nordgaus". Neben dem historischen Rathaus aus der Zeit um 1580, das bis heute den Unteren Marktplatz prägt, sind es die giebelständgen Bürgerhäuser aus dem 18. Jahrhundert, die heute den Blick fesseln. Die breit gelagerten Gasthäuser, kleine und größere Ladengeschäfte, die St. Vitus-Stadtpfarrkirche und enge Gassen, die die Nebenstraßen erschließen, lassen den Charakter der spätmittelalterlichen Siedlung im Schatten der Burg trotz zahlreicher Umbauten noch sehr gut erkennen. Mittelpunkt der historischen Altstadt und des Marktplatzes war von jeher der Stadtbrunnen an der Stelle, wo sich der Obere Markt zum Unteren Markt verbreitert.

Rathaus

Mitte des 15. Jhs. als „Gebäu des Marktes“ errichtet; um 1585 von Baumeister Leonhard Greineisen im Renaissancestil umgebaut. Reste von spätgotischen Tonnengewölben und Fresken aus dem 16. Jh. im Trauzimmer; historischer Rathaussaal mit massiver Holzbalkendecke.

Älteste Glocke (1424) im rechten Turm, so genannte „Hussitenglocke“ (1483) im linken Turm. Stadtpatron ist der Hl. Georg (Wappen über dem Portal) nach der Urpfarrei St. Georg auf der Widen in der Vorstadt. Stadtrechtsverleihung am 15. November 1542 durch die neuburgischen Pfalzgrafen Ottheinrich und Philipp. Generalsanierung seit den 1990er Jahren.

Der Stadtbrunnen

Der imposante Stadtbrunnen aus dem Jahr 1995 zeigt die - vier Meter hohe und völlig nackte - Bronzefigur eines “Georg”, der einen Drachen besiegt.

Er greift damit das zentrale Motiv des Burglengenfelder Stadtwappens auf, das der Stadt 1542 anläßlich der Stadterhebung durch die Pfalzgrafen Ottheinrich und Philipp zugeteilt wurde.

Wenngleich zur Zeit der Reformation niemand vom "Heiligen Georg" sprach - in der Stadterhebungsurkunde ist ganz allgemein von einem "Kyrassier" die Rede - wird die Brunnenfigur von der Bevölkerung liebevoll "nackerter Schorsch" genannt.

Stadtmauer und Stadttore

Im 14. Jahrhundert wurde die bürgerliche Siedlung mit einer bis zu 5 m hohen Befestigung versehen. Anfang des 16. Jh. errichtete man eine überdachte Mauer mit Wehrgang und rechteckigen, vorspringenden Türmen rund um den Markt, von der heute noch restaurierte Teile im Süden und Westen der Altstadt zu sehen sind. Fünf Tore und Tortürme boten tagsüber Zugang zum befestigten Markt- und Stadtgebiet: das Obere Tor am südlichen Ende des Marktplatzes (abgebrannt), der Brückenturm auf dem östlichen Brückenkopf (zugleich Wohnung des Türmers und Nachtwächters, 1857 abgebrochen), das Wassertor nördlich davon an der Straße nach Schwandorf, das Klingentor am Fuß des Burgberges in Richtung Südosten und das Keller- oder Erdinger Tor mit Zollhaus am Ausgang der Kellergasse an der Naab. Sämtliche Tore mussten dem Straßenausbau weichen.

Der Örtlturm

Der Eckturm an der südwestlichen Stadtmauer am Fuße des Kreuzberges ist ein ehemaliger Wehrturm der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung.

Erst in pfalz-neuburgischer Zeit ab 1505 wurde das Areal des Marktes Lengenfeld auch außerhalb der Mauern wesentlich vergrößert und die Gemeinde am 15.11.1542 zur Stadt erhoben. Der Örtlturm hat die Zeit überdauert und wurde 2009 mit Fördergeldern der EU aufwendig restauriert.

Er dient seitdem als Begegnungsstätte und der Städtepartnerschaft mit Johanngeorgenstadt. Anhand zahlreicher Pläne und Stiche der vergangenen 300 Jahre lassen sich die baulichen Veränderungen nachvollziehen.

Große Kanzlei und Volkskundemuseum

Durch Erbteilung Bayerns in die Herzogtümer Ober- und Niederbayern, wurde Burglengenfeld 1255 Sitz des Vitztumamtes, das die ausgedehnten wittelsbachischen Besitztümer links der Donau zu verwalten hatte. Dem Vitztum, als Stellvertreter des Herzogs, unterstanden 28 Unterämter. Im Teilungsvertrag von Pavia 1329 wurde eine erneute Zersplitterung des Landes beschlossen, die bis zur Bildung des Fürstentums Pfalz Neuburg 1505 dauern sollte.  Der Ausbau des Ursprungbaus aus dem 14. Jh. zur „Großen Kanzlei“ erfolgte unter den pfalz-neuburgischen Herzögen Ottheinrich und Philipp. Nutzung als fürstliches Rentamt, Landrichteramt des „gewaltigen Landgerichts auf dem Nordgau“, königlich-bayerisches Bezirksamt, dann Landratsamt.  Seit 1987 Oberpfälzer Volkskundemuseum.

Almenhof

Einer von vier Urhöfen aus der Entstehungszeit des Ortes im Schatten der mächtigen Burg. Links der Naab befindet sich auch der Zaschkahof, während die zwei Urhöfe rechts der Naab nicht mehr vorhanden sind. Der abgeschlossene und damit wehrhafte Vierseithof, 817 erstmals urkundlich erwähnt, mit dem reizvollem Fachwerktorbau und dem übereck gestellten Flankenturm wird nach einem früheren Besitzer auch als „Altmann´sches Schlösschen“ bezeichnet. Von 1794 bis 1808 Standort einer kurfürstlichen Flintensteinfabrik. Die Feuersteinvorkommen der Umgebung dienten zur Herstellung von Zündsteinen für die Steinschlossgewehre der bayerischen Regimenter. Im linken Gebäudetrakt ehemals Gasthaus „Zur weißen Rose“ (Hausname: Rosenwirt); wohl mittelalterlich.

Zaschkahof

Einer der vier Urhöfe aus karolingischer Zeit (8./9. Jh.) in Kalkbruchstein-Bauweise. Links der Naab befindet sich außerdem der Almenhof (nahe der Stadtpfarrkirche St. Vitus).
Zusammen mit den weiteren Urhöfen Rauscher- und Widenhof rechts der Naab bildeten sie den Beginn der Besiedelung dieser Region und der befestigten Ortschaft im Schatten der mächtigen Burganlage.
Die ursprünglich geschlossene Bauweise des Zaschkahofes deutet auf eine stabile Sippenherrschaft im frühen Mittelalter hin.
Stadtmauer mit Wehrgang aus dem 14. bis 16. Jh. im Rahmen der Altstadtsanierung in den 1980er Jahren rekonstruiert.
Beim Ausgang des Hofes in der Kellergasse sind Reste des Keller- oder Erdingertor mit Zollhaus zu erkennen.

"Neues Stadthaus" (ehemaliges Amtsgericht)

Aus dem „gewaltigen Landgericht Burglengenfeld“ für die sog. Halsgerichtsbarkeit des 16. Jhs. wurde nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 das Landgericht Burglengenfeld gebildet und hieß nach der Gründung des Königreiches Bayern im Jahr 1806 Königliches Landgericht. 1879 zum Amtsgericht abgestuft, wurde es bis 1918 Königlich Bayerisches Amtsgericht genannt. Neubau 1911 im Jugendstil. 2006 nach der bayerischen Justizreform, Verlegung nach Schwandorf. Übernahme und Umbau des Gebäudes durch die Stadt Burglengenfeld. Heute Sitz der Stadtwerke Burglengenfeld.

Der Kunstwaldgarten

Ein Geheimtipp ist der Kunstwaldgarten an der Kreisstraße SAD 6 Richtung Holzheim am Forst im Waldstück Raffa. Der Burglengenfelder Kunstwaldgarten ist eine in der Region einzigartige, ganzjährige Open-Air-Kunst- ausstellung, die rund um die Uhr kostenlos frei zugänglich ist.

Die Künstlergruppe „Dünger“ mit Florian Zeitler, Stefan Preisl und Andreas Hoffmann-Kuhnt hat im Jahr 2003 diesen „Traumpfad der Sinne“ (Mittelbayerische Zeitung) geschaffen. Allen dreien ist das künstlerische Arbeiten mit Naturobjekten gemein. Deshalb waren sie im gemeinsamen Projekt sofort mit Feuer und Flamme dabei. Die Bearbeitung von Holz ist zwar das tragende Element, doch auch Stein und Metall kamen zur Verwendung. Weitere Informationen finden Sie hier.

Direkt am Kunstwaldgarten gelegen ist das "Grüne Klassenzimmer" des Forstbetriebs Burglengenfeld der Bayerischen Staatsforsten.

Katholische Pfarrkirche St. Vitus

Für die wachsende Siedlung unterhalb der Burg zu Lengenfeld wurde 1315 eine gotische Kirche gebaut. Kirchenpatron war St. Veit, Märtyrer und einer der Vierzehn Nothelfer. Herzog Philipp stiftete 1537 der Kirche drei Glocken, die heute noch geläutet werden. Von 1542 nach der Reformation bis 1617 als evangelische Pfarrkirche genutzt. 1748 Barockisierung mit reichem Stuck und Deckengemälde „Die Verherrlichung des Rosenkranzes“ sowie Passionsdarstellungen. 1891 Erhöhung des Kirchturmes und Bau eines neuromanischen Portals, 1938 auf Initiative von Pfarrer Josef Graf Choranbau mit eindrucksvoller Kuppel. An der Südwand bedeutender Rotmarmorepitaph für Bernhard von Hyrnhaim und seine Gattin, Haushofmeister Pfalzgraf Philipps, von dem Eichstätter Bildhauer Loy Hering, 1541.

Katholische Pfarrkirche St. Josef

Katholische Pfarrkirche St. Josef

Für Fachleute zählt die Kirche St. Josef, 1979 fertiggestellt, zu den herausragendsten Beispielen für den modernen Kirchenbau in der Oberpfalz, ja in ganz Bayern. Das Gotteshaus ist mehrfach preisgekrönt, unter anderem mit dem weltweit renommierten „Mies van der Rohe Award for European Architecture“.

Äußerlich erinnert das Gebäude mit dem frei stehenden Glockenturm kaum mehr an ein traditionelles bayerisches Gotteshaus. Und es war durchaus die Absicht des gebürtigen Regensburger Architekten Prof. Franz Kießling hier etwas Aufsehen erregend Neues zu schaffen. Pfarrzentrum und Kirche St. Josef sind nahezu gänzlich aus Holz, Glas und Stahl erbaut.

Schon kurz nach der Fertigstellung gab es zahlreiche ehrenvolle Preise, etwa 1981 den Preis des Bundes Deutscher Architekten, 1982 den Deutschen Holzpreis und 1983 den Deutschen Architekturpreis. 1984 schließlich erhielt die Kirche als Sieger unter 114 Bewerbern den weltweit hoch angesehenen Preis, der nach Mies van der Rohe benannt ist, einem der bedeutendsten Architekten der Moderne überhaupt.

Evangelische Christus-Kirche

1706 entstand die Kapuzinerniederlassung, Weihe der Kirche 1717, in den 1720er Jahren das Kloster mit Kreuzgang und Klostergarten. Die Mönche betrieben ab 1765 eine eigene Klosterbrauerei mit Schenke, die heute noch erhaltene “Klosterschenke”.
Im Zuge der Säkularisation mussten zwanzig Fratres und sechs Laienbrüder Burglengenfeld verlassen. Das Kloster wurde profaniert und als Lagerhaus, Feuerwehrgerätehaus, Mädchenschule und Brillenfabrik genutzt.
Auf dem Gelände entstand 1993 das städtische Parkhaus. Aus der Klosterkirche wurde 1959 die Christuskirche der evangelischen Gemeinde.

St. Anna-Kapelle der ehemaligen Urpfarrei St. Georg

„Auf der Widen“ am rechten Naabufer stand bis ins 16. Jh. die Burglengenfelder Urpfarrei St. Georg; eine Regensburger Filialgründung des 8./9. Jhs. St. Georg ist der Stadtpatron Burglengenfelds. 1802 wurde die Georgskirche als „entbehrlich“ eingestuft und 1815 abgerissen. Nur die St. Anna-Kapelle blieb stehen.


In dem einfachen gotischen Kapellenbau sind zahlreiche Epitaphien und Grabsteine des 16. – 19. Jhs., vor allem für pfalz-neuburgische Räte und Landrichter sowie katholische und evangelische Geistliche. Im Außengiebel gotische Steinfigur des „Schmerzensmannes“, um 1400, an der Ostwand Renaissance-Gedenktafel mit lateinischen Versen.

Die Burglengenfelder Bierkeller

Im späten Mittelalter wurde in der Oberpfalz neben Wein auch Hopfen angebaut.
Aus dem 16. Jh. sind 46 große, teils mehrstöckige Bierkeller erhalten, die als Tonnengewölbe westlich in den Felsen des Gaisberges (heute Kreuzberg) getrieben wurden. Große Linden und Ulmen am Naabufer spendeten zusätzlich Schatten. Die Keller nutzten die Bürger zur Lagerung und Kühlung des selbstgebrauten Bieres. Jahrhunderte lang wurde im Winter in der Naab „geeist“: In mühsamer Handarbeit brach und sägte man große Eisblöcke aus der gefrorenen Naab und transportierte sie mit Fuhrwerken zu den Kellern. Dadurch konnte eine gleichmäßige Lagertemperatur von ca. 4-6 Grad Celsius bis in den Sommer hinein gehalten werden.

Im Wohlfühlbad Bulmare erinnert die Bierkeller-Sauna an die lange Brautradition der Stadt. Seit dem Herbst 2014 wird einer der Bierkeller als Musik- und Kleinkunstbühne genutzt, der Keller No. 10.

WAA-Denkmal an der Kellergasse/Lanzenanger

WAA-Denkmal an der Kellergasse/Lanzenanger

Blick aufs Festivalgelände 1986, Foto: G. Blechschmid
Blick aufs Festivalgelände 1986, Foto: G. Blechschmid
WAA-Denkmal von Steinmetz Arnold Bachl an der Kellergasse
WAA-Denkmal von Steinmetz Arnold Bachl an der Kellergasse

"Zur Erinnerung an den Widerstand gegen die WAA in Wackersdorf und das friedvolle Musikfestival im Jahre 1986" heißt es schlicht auf dem von Steinmetz Arnold Bachl gestalteten Denkmal an der Kellergasse. Dabei ist das 5. Anti-WAAhnsinns-Festival (26. und 27. Juli 1986) auf dem Burglengenfelder Lanzenanger bis heute noch immer eines der größten Rock-Konzerte der bundesdeutschen Geschichte, von einem "kulturellen Jahrhundertereignis" und dem "deutschen Woodstock" ist häufig die Rede. Mehr als 100.000 Menschen protestierten friedlich gegen die geplante Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf. Stars wie Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer, Wolfgang Ambros, Rio Reiser und die Toten Hosen traten damals in Burglengenfeld auf. 

Über sein Werk sagt Steinmetz Bachl: "Ich wollte die Spaltung zum Ausdruck bringen, die in der WAA-Zeit durch die Bevölkerung ging. Es gab ja nicht nur Gegner, sondern auch Befürworter." Folgerichtig spaltete Bachl einen massiven Granitstein, zwischen den Teilen symbolisieren Stäbe aus V2A-Edelstahl den Bauzaun, der rund um die WAA-Baustelle errichtet worden war.

Initiator des 1994 offiziell eingeweihten Denkmals war der Burglengenfelder Lehrer und Rektor Helmut Schuster, die Kosten trug die Stadt Burglengenfeld.

Weitere Infos zum Festival finden Sie im Aufsatz von Florian Hoffarth: „Ihr habt die Festung, wir haben das Fest – Das ‚Anti-WAAhnsinns-Festival' 1986 als Höhepunkt der Bürgerproteste gegen die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf", in: Jahresband zur Kultur und Geschichte im Landkreis Schwandorf, Bd. 16/17 (2005/06), hg. vom Landkreis Schwandorf, S. 102–123.

Der Galgenberg

Außerhalb der befestigten Burglengenfelder Altstadt stand südlich auf einer Anhöhe der Galgen des Hochgerichtes – bis ins 19. Jh. die Hinrichtungsstätte für schwere Verbrechen wie Mord, Totschlag, schweren Raub oder auch Hexerei. Der Steinkranz markiert noch heute die Stelle, an der die Hinrichtungen stattfanden, einstmals ein hoch aufgemauertes Podest mit einem hölzernen Galgen. Schon auf den ältesten Stadtansichten ist der Galgenberg deutlich erkennbar. Die Weber der Stadt hatten als Angehörige eines unzünftigen Gewerbes die Pflicht, den Galgen instand zu halten und die Delinquenten auf ihrem letzten Weg zu geleiten. In Burglengenfeld fand die letzte Hinrichtung 1809 statt. Nach Abschaffung der Todesstrafe mussten Straftäter im landesherrlichen Gefängnis („Fronfeste“) an der Stadtmauer büßen, das bis nach dem 2. Weltkrieg genutzt wurde.

Denkmal für Dietrich Bonhoeffer

Auf dem Bonhoeffer-Platz bei der evangelischen Christuskirche erinnert seit dem Jahr 2012 eine Bronze-Figur an Dietrich Bonhoeffer. Der evangelische Theologe und NS-Widerstandskämpfer war 1940 von den Nationalsozialisten mit Redeverbot belegt, schließlich verhaftet worden. Am 9. April 1945 wurde Bonhoeffer als einer der letzten NS-Gegner im KZ Flossenbürg in der nördlichen Oberpfalz hingerichtet. Auf Initiative von Bürgermeister Heinz Karg hat der Stadtrat den Berliner Künstler Quirin Bäumler beauftragt, ein Kunstwerk zu schaffen, das an Bonhoeffer erinnert und zugleich einen öffentlichen Bezugspunkt schafft für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus. Künstler Bäumler zeigt Bonhoeffer ohne Pathos, ohne Symbole, nicht illustrierend. Während die Statue Bonhoeffers Kopf sehr lebensnah und im Stile einer Portrait-Büste zeigt, ist die Darstellung des Körpers abstrakt.

Kunstzeile am Stadtgraben

Klassisch, modern und auch ein bisschen provokativ: Vier Kunstwerke zieren seit dem Jahr 2012 die Straße Am Stadtgraben. Franziska Luber (Kallmünz), Jürgen Böhm (Fensterbach), Theodor Holzer (Regenstauf) und Markus Wurmer (Hausen) waren die Gewinner eines Kunstwettbewerbs, den die Stadt unter der Regie von Ludwig Bäuml, Vorsitzender des Berufsverbands Bildender Künstler Niederbayern/Oberpfalz, ausgelobt hatte. Die Kunstzeile gehört zum Gesamtprojekt „Europäische Meile“ in der historischen Altstadt – zusammen mit dem Europaplatz, dem Örtl-Turm und dem Wehrturm in der Kellergasse. Übrigens, zum Thema „Kunst im öffentlichen Raum“: Fast 30 Skulpturen, Objekte, Installationen und Brunnen-Figuren finden sich in Burglengenfeld und seinen Umlandgemeinden, in öffentlichen Gebäuden, an Straßen und Plätzen.