Wej redst na du, du Drouschl? – Heiterer Dialektabend im Volkskundemuseum

Das Thema „Dialekt“ trifft offenbar ganz besonders ins Herz - das war bei dem Vortrag von Ortsheimatpfleger Michael Chwatal am 7. Mai, im Volkskundemuseum Burglengenfeld zu spüren. Die eigene Sprache, das Oberpfälzische, besser das Nordbairische, sorgte für ein volles Haus, vielleicht auch in Erwartung von unterhaltsam aufbereiteten Erkenntnissen über etwas, was man eh weiß: die Vielfalt der Umlaute, etwa ou oder ej, die man kaum verschriftlichen kann.
Die „gestürzten Diphtonge“ wie „ou“ und „ej“ sind es vor allem, die oft geschmäht werden und mit ihnen alle Muttersprachler, die dessen mächtig sind. Leidenschaftlich und vehement argumentierte Chwatal dagegen, das nordbairische „ou“ zu verunglimpfen und das englische „ou“ anzuerkennen.
Burglengenfeld befindet sich an der Sprachgrenze zwischen Nord- und Mittelbairisch, das ließ sich sofort auch bei den Teilnehmern feststellen, ob man etwa „Kouh“ oder „Kuah“ sagt.
Neben den Lautungen hat Chwatal auch noch einige Wörter besonders herausgestellt, etwa die „Drouschl“, die für den Vortrag namengebend war. Der arme Vogel, die Drossel, dient als Spottname für manche Frauen, die dabei nicht besonders gut wegkommen.
Der Lehrer im Ortsheimatpfleger Chwatal verwies gleich auf seine nächsten Stunden/Themen, denn diese Lautungen und der Wortschatz haben eine sehr lange Geschichte, die bis ins Hochmittelalter zurückreichen. Wenn sich Wissenschaft mit Unterhaltung so verbinden (wie etwa beim auswendigen Zitieren des Wessobrunner Gebets, aufgezeichnet im 9. Jahrhundert), möchten wir alle gern beim nächsten Abend dabei sein. Der Termin wird im Herbst auf der Homepage der Stadt Burglengenfeld und des Kooperationspartner, der VHS im Landkreis Schwandorf, bekanntgegeben.